Die besten Babyfone 2015 von Stiftung Warentest

Publiziert am 2015/05/20 unter: Telefon24 Blog / Charts

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Sich guten Gewissens auch mal länger von Baby entfernen zu können – mit der Sicherheit, dabei eine zuverlässige Überwachungsmöglichkeit für den Nachwuchs zu besitzen – das ist der Wunsch vieler Elternpaare.

Baby-Webcam, Festnetztelefon, App oder klassisches Babyphone

Die Angebotsvielfalt für den nur allzu verständlichen Wunsch junger Eltern ist inzwischen ziemlich groß – die Verunsicherung bezüglich zufriedenstellender Produktlösungen dementsprechend auch.

Das renommierte Online-Verbraucherportal test.de der Stiftung Warentest hat die Sache deshalb unlängst einmal näher unter die kritische Lupe genommen. Getestet wurde nach folgenden Parametern und Gewichtungen:

  • Übertragung 45%: Funktion und Klangeindruck, die Bildqualität in heller und dunkler Umgebung, Beeinflussung durch andere Babyfone, sowie Reichweite.
  • Handhabung 25 % (Baby-Webcams 35 %): die Gebrauchsanleitung, die Inbetriebnahme, der tägliche Gebrauch, die Anzeigen und das Bedienen (Lesbarkeit, Einstellbarkeit, optische Anzeigen) sowie die Warnungen bei Störungen.
  • Akku 10% (Baby-Webcams: 0 %): Ladedauer, Ladekapazität und Ladeanzeige.
  • Umwelteigenschaften 20 %: Verarbeitung, Fallprüfung, Stromverbrauch und elektromagnetische Felder.

Die hierbei ermittelten Babyphone-Testergebnisse kommen hier von uns zusammengefasst.

Babyphone klassisch: nur Ton oder mit Video

Babyphones mit Ton

Philips Avent SCD501Nur mit Tonübertragung ausgestattete Babyphones bieten meist sehr überschaubare Audio-Qualität – und überwiegend enttäuschend wenig Reichweite.

Bestehend aus einem Sender- und Empfängerteil kommt die Stimme von Baby hier im Mobilteil oft mit heftigen Verzerrungen und samt unerwünschter Störgeräusche.

Zwar allgemein handlich, leicht bedienbar und relativ kostengünstig überraschen die reinen Tonmelder mit stabiler DECT-Funkübertragung. Wirklich zufriedenstellende Audioqualität lieferten im Test jedoch lediglich wenige Modelle.

Testsieger Babyphones mit Ton: Philips Avent SCD501 (Note 2,3)

Das Philips Avent SCD501 Babyphone (der Vorgänger zum AVENT SCD 505 Babyphone) überzeugt mit einer guten Kombination aus gutem Klangeindruck, störungssicherer Übertragung und optischem Alarm.

In seiner Klasse bietet das Gerät auch die (relativ) beste Reichweite. Nachteil: Das Philips Avent läuft zwar über Akku, kann aber selbst Akkus nicht laden.

Die beiden hier Nächstplatzierten Motorola MBP16 und Topcom Babytalker punkten eher in Sachen Audioleistung und selbst ladefähigem Akku.

Babyphones mit Video

Hört sich gut an – oft aber nicht einmal das so richtig: Mit Video kommende Babyphones begeistern allesamt nicht gerade mit ihrer Bildqualität, mickrige Akku-Leistung und auch die Audioperformance hauen einen meist nicht vom Hocker.

Hauptübel der fast ausnahmslos mauen Videoqualität ist offenbar die zudem recht störungsanfällige FHSS-Funktechnik. Schnell kann hier mal ein anderes in der Nähe betriebenes Babyphone buchstäblich dazwischenfunken und bei den Eltern unnötige Verwirrung stiften.

Insgesamt auffällig: Die Babyphones nur mit Ton bieten meist deutlich größere Reichweite als die Video-Modelle.

Testsieger Babyphones mit Videoübertragung: Audioline Watch Care V130 (Note 2,5)

Das Audioline Watch Care V130 überzeugt hier mit dem besten Gesamtpaket aus Tonleistung, Bildqualität und Reichweite. Auf Platz 2 und 3 schafften es das Philips Avent SCD603 und Nuk Easy Control 200 dank gleichfalls noch ansprechender Videowerte zur Kontrolle des Schnullerkindes.Audioline Watch Care V130


Schnurlostelefone mit Babyfunktion – der Favorit

“Schnulleralarm im Festnetz”: Moderne Festnetztelefone ohne Kabel haben zunehmend das begehrte Service-Merkmal “Babyphone” quasi als Basic mit an Bord.

Die Babyphone-Funktion wartet hier in der Regel als weiteres an der Sendebasis angemeldetes Mobilteil bzw. DECT-empfangsfähiges Endgerät auf. Neben das Bettchen gelegt, sendet das Telefon ab einem gewissen Geräuschpegel vor Ort per sehr störungssicherem DECT-Funk automatisch eine Meldung an das entfernte Elterngerät.

Hauptvorteil gegenüber den Mitbewerbern ist hier zweifellos die allgemein deutlich gesteigerte Reichweite durch praktische Nutzbarkeit auch eines kompatiblen Handys oder Festnetztelefones als Empfangsgerät.

Sehr hilfreich: Bei drohendem Verlassen der Sendegrenze erhalten Mama, Papa oder Oma eine Alarmmeldung. Probleme können hier allerdings leerer Akku, Stromausfall oder Telefonatannahme heraufbeschwören – nicht bemerkt, entsteht damit der womöglich trügerische Eindruck beruhigender Sicherheit im Kinderzimmer.

Testsieger Babyphone-Schnurlostelefone: Panasonic KX-TGH222

Panasonic KX-TGH222Nicht einmal das teuerste Modell im Test setzte sich hier das KX-TGH222 von Panasonic als durchweg zuverlässiger und unaufdringlicher Schlafbegleiter durch.

Den – letztlich nur geringen – Unterschied zur Konkurrenz machte hier die noch etwas bessere Klangqualität mit zudem weniger Störgeräuschen.

Beide melden etwas leise: Ausstattungs- wie leistungsmäßig kaum im Hintertreffen, zeigten sich das Gigaset CL 540A + CL540H sowie das Philips 605 Duo mit ebenfalls unkomplizierter Handhabung sowie ungleich längerer Akku-Laufzeit als herkömmliche, “reine” Babyphones.


Baby Webcams – aufwendig, teuer, unzuverlässig

Bisweilen recht passable Bildqualität, aber umständlich zu installieren und häufig ziemlich unzuverlässig: So präsentierten sich schlussendlich praktisch alle Test-Kandidaten.

Technisches Know-how gefragt

Über den, meist gar nicht leicht herzustellenden, Übertragungsweg WLAN-Server-App gelangt das Bild von Baby im Bettchen oder Laufstall auf das Smartphone oder Tablet.

Von dort aus lässt sich das Sendegerät fernsteuern und bedarfsgerecht Richtung Baby drehen und schwenken. Nicht präzise platziert jedoch zeigt die Webcam gerne alle Vorzüge des Kinderzimmers – aber leider nicht Baby.

Häufige Verbindungsabbrüche und schlechte Klangqualität wurden von den Testkandidaten auch nicht durch vergleichsweise bessere Bildqualität aufgewogen.

Philips in.SightTestsieger Babycam: “Philips in.Sight” (3,5)

Die in.Sight Babycam von Philips schafft es als Klassenprimus dabei gerade einmal knapp auf die mäßige Gesamtnote “befriedigend” (3,5).

Immerhin zeigte sich hier auch bei geringen Lux-Werten um baby herum noch eine vertretbare Bildqualität auf dem Empfangsgerät. Mit einem Benutzerkonto wird hier die zum Kamera-Sender gehörende App auf Smartphone oder Tablet als Mobilempfänger eingerichtet.

Der Zweitplatzierte “Motorola Blink1” verdankt sein dürftiges “Gesamturteil 4,7- mangelhaft” nicht zuletzt der zeitraubend einzurichtenden und noch dazu launisch arbeitenden iOS-App. Daran änderte auch eine wahlweise Betrachtungsmöglichkeit auf dem PC nichts mehr.


Babyphone-Apps – besser Finger weg

Natürlich hat der App-Hype auch längst das Service-Feature “Babyphone” erfasst. Reine Baby-Apps warten nur mit Ton bereits für wenige Euro als simple Aufrüstung App-fähiger Endgeräte – eben ohne nötigen Zukauf eines speziellen Babyphones.

Im Kinderzimmer auf dem dort hinterlegten und (immer eingeschalteten!) Sendergerät eingerichtet, erfolgt die Kontaktaufnahme zu Papa und Mama entweder via Mobilfunk auf ein anderes Telefon mittels vorher festgelegter Nummer bzw. per Bluetooth oder WLAN Richtung Tablet & Co. – beim Empfängerteil ebenfalls die passende App natürlich immer vorausgesetzt.

Zumindest thereotisch ergibt sich auf diesem Übertragungsweg eine nahezu unbegrenzte Reichweite für Alarmmeldungen des Schnullerkindes. Ob über iOS oder Android – plötzliche Verbindungsabbrüche sind hier immer mal gerne drin wie unzureichend unterdrückte Klingelgeräusche bei eingehenden Anrufen. Nicht nur aufgrund dieser Mängel ist demnach von einer “Nanny-App” eher abzuraten.

Testsieger Babyphone-App: TappyTaps

TappyTapsAm besten kommt hier noch Babyphone (Baby Monitor) von TappyTaps weg, der nur Tonübertragung via Handy anzubieten hat. Je nach benutztem Handy-Betriebssystem sind hierfür die Varianten Android-App oder iOS-App verfügbar.

Über eine vorher bestimmte Anrufnummer meldet sich im Geräuschfall das Sende-Handy bei Baby am Elternteil. Besondere Tücken bei der Anwendung zeigt hier jedoch vor allem immer wieder die iOS-App.

Noch mit vorne im App-Testrennen präsentiert der Baby Monitor All-In-One von Marc Garcia Lloveras zwar eine duale Nutzungsoption mit Einbahn-“Nanny-Modus” und gegensprechfähigem “Walkie-Talkie”-Modus, im nächtlichen Kinderzimmer jedoch bleibt die über WLAN gebotene Video-Übertragung stockdunkel und ein hierfür am Kinderzimmer-Handy einschaltbares grelles LED-Licht stört das Kind nur beim Einschlafen.

Babyphones im Stiftung Warentest-Fazit

Audio-visuelle Überwachung von Kleinkindern ist bei Abwesenheit immer ratsam. Aber nicht jeder Typ von Babyphone erwies sich im Test letzten Endes hierzu auch wirklich als empfehlenswert.

In der Gesamtperformance schneiden DECT-Schnurlostelefone mit Babyphone-Feature eindeutig am besten ab. Dies betrifft vor allem das Gesamtpaket der wichtigsten Leistungsmerkmale Zuverlässigkeit-Störungssicherheit-Audioqualität-Handhabung-Reichweite.

Babyphones nur mit Tonmeldung konnten immerhin bezüglich verständlicher Geräuschübertragung mehrfach überzeugen, gute Bildqualität bei den Video-Modellen dagegen ist eher rar gesät.

Schnell unmotiviert oder einfach umständlich: Nicht nur vom Preis-Leistungs-Verhältnis her am wenigsten in den Vordergrund drängten sich im Test Apps, gefolgt von Webcams.

Eindeutiges Hauptproblem sämtlicher getesteter Babyphone-Varianten bleibt eine meist recht überschaubare Reichweite dieses gerne gesehenen Komfort-Features.

Bitte realistisch bleiben: Auch an Tonleistung und – falls gegeben – Bildqualität sollten im Falle einer Anschaffung keine allzu zu hohen Erwartungen gestellt werden.

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